How to:

Wie finde ich das richtige Büro?

Die Suche nach einem geeigneten Büro erfordert eine systematische Herangehensweise, um sicherzustellen, dass die Immobilie sowohl Ihren aktuellen als auch zukünftigen Anforderungen entspricht. Folgende Schritte helfen Ihnen bei der Suche:

Thema MwSt:

Warum haben manche Büros Mehrwertsteuer und andere nicht?

In der Schweiz unterliegt nicht jede Bürofläche der Mehrwertsteuer (MWST). Ob MWST anfällt, hängt von der steuerlichen Registrierung des Vermieters und der Art der Immobilie ab.

MWST-pflichtige Büros:
Wenn der Vermieter die Immobilie für geschäftliche Zwecke MWST-pflichtig gemacht hat, wird die Miete mit 8,1 % MWST berechnet. Dies ist oft bei Gewerbeobjekten der Fall, da der Vermieter die Vorsteuer für Bau- und Renovierungskosten abziehen kann.MWST-freie Büros:
Büros, die von Vermietern ohne MWST-Option angeboten werden, sind von der Steuer befreit. Dies kommt häufiger bei kleineren Vermietern oder gemischt genutzten Immobilien vor (z. B. Wohn- und Gewerbeflächen in einem Gebäude).Wichtig: Für Unternehmen, die selbst vorsteuerabzugsberechtigt sind, ist eine MWST-pflichtige Miete vorteilhaft, da sie die Steuer geltend machen können. Unternehmen ohne MWST-Pflicht, wie etwa gemeinnützige Organisationen, profitieren hingegen von einer MWST-freien Miete.---Unterschiedliche Bedürfnisse verschiedener BranchenJedes Unternehmen hat spezifische Anforderungen an ein Büro, die von der Branche und dem Geschäftsmodell abhängen. Hier ein Überblick über häufige Bedürfnisse:1. Dienstleistungsunternehmen:
- Benötigen oft gut ausgestattete Büros mit Konferenzräumen.
- Prestige ist wichtig, besonders bei Kundenkontakt, daher wird eine zentrale Lage bevorzugt.2. Start-ups und Tech-Firmen:
- Flexibilität steht im Vordergrund, da sich die Mitarbeiterzahl schnell ändern kann.
- Coworking Spaces oder kurzfristige Mietverträge sind ideal.3. Handelsunternehmen:
- Benötigen häufig Lagerflächen oder direkte Anbindung an Logistikzentren.
- Ein Büro in der Peripherie mit Parkmöglichkeiten ist vorteilhaft.4. Kreativbranchen:
- Suchen offene, inspirierende Räume mit gutem Tageslicht und kreativer Atmosphäre.
- Oft bevorzugen sie Standorte in aufstrebenden Stadtvierteln.5. Unternehmen mit viel Kundenverkehr:
- Benötigen zentrale, gut erreichbare Standorte mit ausreichend Parkmöglichkeiten.

Thema Vertragsdauer:

Mietzeiten: Kurzfristig oder langfristig?

Die Dauer eines Mietvertrags ist ein wichtiger Faktor bei der Anmietung eines Büros. Verschiedene Laufzeiten bieten unterschiedliche Vor- und Nachteile:

Kurzzeitmieten (monatlich bis 6 Monate):
Ideal für Projekte, Pop-up-Büros oder Start-ups in der Anfangsphase. Diese Mieten bieten Flexibilität, sind jedoch oft teurer pro Monat und haben weniger langfristige Planungssicherheit.Mittelfristige Mieten (6 Monate bis 5 Jahre):
Diese Laufzeiten bieten eine ausgewogene Mischung aus Stabilität und Flexibilität. Sie eignen sich für wachsende Unternehmen, die sich noch nicht langfristig binden möchten.Langzeitmieten (5-10 Jahre):
Unternehmen mit etablierten Geschäftsmodellen bevorzugen langfristige Mietverträge. Diese bieten meist niedrigere monatliche Kosten, erfordern jedoch eine feste Bindung an den Standort.---Kurzfristige Mietoptionen: Coworking und Shared OfficesFür Unternehmen, die maximale Flexibilität suchen, sind Coworking Spaces und Shared Offices eine interessante Alternative. Diese modernen Arbeitskonzepte bieten folgende Vorteile:- Flexibilität: Mietverträge können monatlich oder sogar täglich abgeschlossen werden.
- Kosteneffizienz: Unternehmen zahlen nur für die tatsächlich genutzten Plätze und sparen Kosten für Infrastruktur.
- Netzwerk: Coworking Spaces fördern den Austausch mit anderen Unternehmen und ermöglichen neue Kooperationen.
- Gemeinschaftsbereiche: Neben Arbeitsplätzen bieten viele Coworking Spaces auch Konferenzräume, Küchen und Lounges.Coworking eignet sich besonders für Freelancer, Start-ups und kleinere Unternehmen, die noch keine feste Infrastruktur benötigen.

Herausforderungen für spezielle Branchen: Lautes Gewerbe

Nicht jedes Gewerbe findet mühelos geeignete Räumlichkeiten, insbesondere wenn die Anforderungen von der klassischen Nutzung eines Büros abweichen. Branchen, die als lautes Gewerbe kategorisiert werden – wie Musikschulen, Kampfsportschulen oder kreative Werkstätten – stossen häufig auf Schwierigkeiten bei der Suche nach passenden Mietflächen. Diese Herausforderungen resultieren aus spezifischen Anforderungen an die Immobilie und der Notwendigkeit, Rücksicht auf andere Mieter oder die Umgebung zu nehmen. Dennoch gibt es Möglichkeiten, auch für solches Gewerbe geeignete Räumlichkeiten zu finden.Musikschulen und Tonstudios: Schallschutz als oberste PrioritätMusikschulen und Tonstudios sind Paradebeispiele für lautes Gewerbe, bei dem Schallschutz eine entscheidende Rolle spielt. Der Betrieb solcher Einrichtungen kann Nachbarn und andere Mieter in einem Gebäude erheblich stören, wenn die Räumlichkeiten nicht entsprechend ausgestattet sind.

Herausforderungen:

Lösungen:

Kampfsportschulen und Verteidigungsakademien: Raum und Struktur zählen

Kampfsportschulen und SelbstverteidigungsakademienKampfsportschulen und Selbstverteidigungsakademien haben ganz eigene Anforderungen, die klassische Büroflächen selten erfüllen können. Diese Branchen benötigen offene Flächen für Training, Veranstaltungen und Kurse, die häufig physische Aktivität und mitunter Lärm mit sich bringen.Herausforderungen:
- Fläche: Grosse, offene Bereiche sind essenziell, um Bewegungsfreiheit zu gewährleisten. Oft reicht die übliche Raumaufteilung in Büros nicht aus.
- Bodenbeläge: Spezielle Böden, wie Matten für Kampfsport oder rutschfeste Materialien, sind notwendig. Diese können hohe Kosten verursachen, wenn sie nachträglich installiert werden müssen.
- Geräuschkulisse: Schreie, Anweisungen und Körperbewegungen können für umliegende Mieter störend sein, insbesondere in Bürogebäuden mit stillen Gewerben.
- Infrastruktur: Zusätzliche Anforderungen wie Umkleideräume, Duschen oder Lagerflächen für Equipment müssen ebenfalls erfüllt werden.Lösungen:
- Grosse Hallen oder Gewerbeimmobilien mit flexiblen Grundrissen bieten sich an. Diese können oft in Industrie- oder Gewerbegebieten gefunden werden.
- Kooperationen mit Fitnessstudios oder Sportzentren, die bereits passende Flächen haben, können eine Lösung darstellen.
- Es lohnt sich, bei der Suche Anbieter zu berücksichtigen, die flexible Umbauten ermöglichen, um die Räumlichkeiten an die spezifischen Anforderungen anzupassen.

Kreative oder industrielle Werkstätten: Funktionalität und Flexibilität

Kreative und industrielle Werkstätten – wie Kunststudios, Schreinerwerkstätten oder Handwerksbetriebe – fallen ebenfalls unter die Kategorie lautes Gewerbe. Diese Branchen benötigen spezifische Infrastruktur, die in Bürogebäuden selten gegeben ist.Herausforderungen:
- Lärm und Vibrationen: Der Einsatz von Maschinen oder Werkzeugen erzeugt Lärm und kann auch Vibrationen verursachen, die sich auf benachbarte Räume auswirken.
- Belüftung: Werkstätten benötigen oft spezielle Belüftungssysteme, insbesondere wenn mit Chemikalien, Farben oder anderen Materialien gearbeitet wird.
- Lagermöglichkeiten: Viele kreative und industrielle Betriebe benötigen zusätzlich zur Arbeitsfläche Lagerräume für Materialien oder Produkte.
- Sicherheitsstandards: Industrien wie Schreinerei oder Metallverarbeitung haben oft strengere Sicherheitsanforderungen, was die Wahl der Immobilie einschränkt.Lösungen:
- Immobilien in Industriegebieten oder Gewerbeparks sind meist besser geeignet als klassische Bürogebäude. Diese bieten oft grössere Flexibilität in der Raumgestaltung und den notwendigen Infrastrukturstandards.
- Für kreative Werkstätten können ehemalige Fabrikgebäude oder Atelierräume eine gute Option sein. Solche Objekte sind oft so gestaltet, dass Lärm und intensive Nutzung keine Probleme darstellen.
- Auch temporäre Lösungen wie Pop-up-Werkstätten können genutzt werden, wenn ein langfristiger Mietvertrag nicht erforderlich ist.

Warum ist die Suche für lautes Gewerbe so schwierig?

Die grösste Herausforderung für lautes Gewerbe liegt in der Unvereinbarkeit mit anderen Mietern und der ursprünglichen Nutzung der Immobilie. Klassische Bürogebäude sind für stilles Gewerbe ausgelegt und haben in der Regel dünne Trennwände, wenig Schallschutz und keine Infrastruktur für intensivere oder lautere Nutzung. Vermieter scheuen sich häufig, lautes Gewerbe zu akzeptieren, da dies potenzielle Konflikte mit bestehenden Mietern nach sich ziehen kann.Tipps für die Suche nach passenden Räumlichkeiten1. Spezialisierte Gewerbeimmobilien nutzen: Gewerbegebiete und Industrieparks bieten oft Räumlichkeiten, die weniger Einschränkungen unterliegen.
2. Schallschutzmassnahmen berücksichtigen: Bereits vorhandene Schallisolierung oder die Möglichkeit, diese nachzurüsten, ist ein entscheidendes Kriterium.
3. Flexible Mietverträge verhandeln: Kurzfristige Lösungen wie Pop-up-Räume oder Coworking-Space-Alternativen können eine Übergangslösung sein.
4. Professionelle Beratung in Anspruch nehmen: Makler mit Erfahrung im Gewerbebereich können gezielt nach passenden Räumen suchen, die den spezifischen Anforderungen gerecht werden.FazitDie Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für lautes Gewerbe ist anspruchsvoll, aber nicht unmöglich. Branchen wie Musikschulen, Kampfsportschulen oder Werkstätten profitieren von einer sorgfältigen Planung und der gezielten Suche nach spezialisierten Immobilien. Gewerbegebiete, Industrieparks und flexible Mietlösungen bieten oft die besten Optionen, um den speziellen Anforderungen gerecht zu werden. Mit einer klaren Strategie und professioneller Unterstützung finden auch lautere Gewerbe den passenden Raum, ohne andere Mieter zu stören.